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Selbstbestimmt und in Freiheit leben

[Lesezeit: 10 Minuten]

Wohl eine der bedeutendsten und innovativsten US-amerikanischen Psychotherapeuten war Virginia Satir. Sie wird oft als die Mutter der Familientherapie bezeichnet.

Ihre Grundhaltung drückt sie in den "5 Freiheiten" aus, die sie auch ihren Klienten vermittelte.

Diese "5 Freiheiten" halte ich als sehr wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung und stelle sie hier vor:

😊 Die Freiheit zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich da ist
– anstatt das, was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.

Manchmal fällt es schwer, die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu lenken.

Wir denken an das, was war oder an das, was wir heute noch tun sollten oder an das, was wir versäumt haben oder uns noch bevor steht. Das raubt uns Energie und entfernt uns von uns selbst.

Wie entspannend kann es sein, wenn wir den gegenwärtigen Moment auf uns wirken lassen - ohne sofortige Beurteilung, Verurteilung, Verwerfung.

Sei neutraler Beobachter deines Lebens. Akzeptiere was ist, statt zu reklamieren, was hätte sein können.

Wenn wir weniger bewerten und mehr wertschätzen, führt das zu Mehrwert für dich und andere!

 

😊😊 Die Freiheit, das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke
– und nicht das, was von mir erwartet wird.

Zeigst du gerne deine Gefühle? Sagst du, was du wirklich denkst?

Uns wird zwar gesagt, wir sollen authentisch sein und uns öffnen, aber in Wirklichkeit ist es für viele Menschen unangenehm, sich zu offenbaren oder Gefühle zu zeigen.

Leider lernen wir oft schon als Kinder unser Gefühle zu unterdrücken, statt sie auszudrücken.

Gefühle und auch wahre Gedanken werden oft versteckt und wenn überhaupt, dann nur dem engsten Familienkreis oder den engsten Freunden offenbart.

Wie kann ich es schaffen, offener zu werden?

Es geht nur, wenn die Grundhaltung, also meine innere Haltung, impliziert zu sagen, was ich fühle, denke und möchte?

Jeder empfindet und sieht die Welt durch seine Brille und hat seine eigenen Meinungen, Ansichten, Ideen und Wünsche. Mit dieser Grundhaltung den Menschen zu begegnen ist ein erster Schritt.

Wenn wir nur sagen, was von uns erwartet wird, bleiben wir verschlossen und unehrlich und werden uns nur langsam und einfach entwickeln.

Wenn jeder ausspricht, was er wirklich denkt, fühlt und wünscht, gewinnt unsere Welt an Offenheit, Erfahrung, Vielfältigkeit und Kreativität.

Und wenn unsere Mitmenschen erfahren, was wir fühlen, denken und wünschen, dann kann echte Nähe und Beziehung entstehen.

 

😊😊😊 Die Freiheit zu meinen Gefühlen zu stehen
– und nicht etwas anderes vorzutäuschen

Diese Freiheit setzt voraus, dass wir auch wissen, wie wir uns gerade fühlen.

Oft meint man stark sein zu müssen und sein wirkliches Gefühl zu überspielen. Das ist im privaten und auch im beruflichen Leben so.

Wenn ich enttäuscht bin und es nicht zeige oder überspiele, wirkt das unecht, nicht authentisch und ist auf Dauer ungesund.

Außerdem wenn wir ein Gefühl blockieren, hindert uns dieses Verhalten dabei, uns tiefer mit uns selbst zu beschäftigen und unser Selbst-bewusst-sein zu entwickeln.

Jedes Gefühl, das wir erleben zeigt uns einen Teil von uns selbst. Ob da gerade Freude, Ärger oder Trauer ist - es ist immer die Stelle, auf die wir schauen dürfen, um mehr über uns als Person zu erfahren.

Zu zeigen, wie man sich fühlt und zu sehen, wie der andere sich fühlt schafft erst Beziehung. Alles andere ist Show.

Menschen mit Burn-Out haben vorübergehend den Zugang zu ihren Gefühlen verloren.

 

😊😊😊😊 Die Freiheit, darum zu bitten, was ich brauche
– anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.

Wenn wir auf die Erlaubnis warten, bis wir aufgefordert werden oder an die Reihe kommen, eine günstige Gelegenheit kommt oder ein Mensch an unsere Türe klopft, könnte das ewig dauern.

Handel nicht erst dann, wenn du eine Einladung oder Erlaubnis erhalten hast.

Nimm dein Leben selbst in die Hand. Wir haben die Freiheit, um etwas zu bitten und nachzufragen, Fragen zu stellen, Dinge klarzustellen.

Diese Freiheit setzt voraus, dass wir uns zunächst darüber im Klaren sind, wer wir sind und was wir auch wirklich wollen. Wo soll meine Reise hingehen? Was ist mein Ziel? Wofür brenne ich? Wen oder was brauche ich dazu? Wie fühle ich mich dabei?

Diese Freiheit setzt voraus, dass du Verantwortung für dein Leben übernimmst, dass du Angst und Unsicherheit in Mut und Tun verwandelst. Dich sichtbar machst. Mit deiner eigenen Stimme deine Ideen kundtust.

Mit kleinen Schritten, einen Schritt nach dem anderen gehen.

Zeige dich der Welt, so wie du bist und bitte um Unterstützung, wenn du es brauchst.

 

😊😊😊😊😊 Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen
– anstatt immer nur auf Nummer sicher zu gehen und nichts Neues zu wagen.

Die Komfortzone endet am Tellerrand. Wenn wir glücklich sein wollen, müssen wir ab und zu die Komfortzone verlassen. Stehen bleiben ist keine Option. Wir dürfen neues Terrain betreten, uns ausprobieren, uns ent-wickeln.

Gehe Risiken ein und übernehme gleichzeitig die Führung und die Verantwortung für dein Handeln.

Solange wir die Sicherheit nicht aufgeben, können wir kein persönliches Wachstum und kein immaterielles Glück erfahren.

Wenn wir wachsen wollen, wenn wir vorankommen wollen, besteht die einzige Möglichkeit darin, zu handeln und die Verantwortung für die Folgen unseres Handelns zu übernehmen.
 
 
Fazit:
 
Die 5 Freiheiten von Virginia Satir ermutigen dazu über uns als Person, unseren Selbstwert, unsere Authentizität und unserer Beziehungen nachzudenken.
 
Wer nicht wagt, der wird sich selbst nicht leben.
Wer nicht wagt, der wird keine erfüllenden Beziehungen haben.
Wer nicht wagt, der wird wahrscheinlich ständig auf der Stelle treten.
 
Glück sieht anders aus. 😊
 

Lebe deine Freiheiten.

Herzliche Grüße

Martina Harling